Griff in die Trickkiste endet im Jubel

 

Kästorf Malte Leese hat den SSV Kästorf ins Finale des Fußball-Bezirkspokals geschossen. Kästorfer Jubel: Die SSV-er um Malte Leese (rechts), der den entscheidenden Elfmeter verwandelte, freuten sich gestern über den Finaleinzug. Dank seines verwandelten Versuches bezwang der Gifhorner Landesligist den klassentieferen Gastgeber Sparta Göttingen im Halbfinale mit 5:3 (1:0, 1:1) nach Elfmeterschießen. Der große Matchwinner war allerdings jemand anderes.

 

Als nur noch wenige Sekunden in der regulären Spielzeit zu absolvieren waren, griff Sven Mohwinkel tief in die Trickkiste. Kästorfs Co-Trainer, der Coach Heinz-Günter Scheil (Urlaub) vertrat, entschied sich für einen Wechsel der etwas anderen Art: In Hinblick auf das anstehende Elfmeterschießen entschloss er sich, SSV-Keeper Jacques Morawietz durch Ersatztorwart Björn Schulze zu ersetzen. „Wir wollten mal etwas anderes machen“, sagte Mohwinkel. „Ich habe Björni durchaus zugetraut, den einen oder anderen Strafstoß zu parieren“, so der Interimscoach weiter.

 

Gesagt, getan: Nachdem Abwehrchef Marko Dimitrijevic den ersten Elfmeter sicher verwandelt hatte, schlug Schulzes große Stunde. Das Kästorfer Urgestein wehrte den ersten Göttinger Schussversuch ab – Vorteil Kästorf. Tino Gewinner verwandelte ebenfalls souverän, allerdings blieb Sparta dran. Als Christopher Elbe den dritten SSV-Versuch verschoss und Sparta zum 3:3 ausglich, war plötzlich alles wieder offen. Als vierter SSV-Schütze hielt Sebastian Ludwig dem Druck stand und brachte Kästorf abermals in Führung.

 

Und dann gab’s ja auch noch Schulze: Sein zweiter gehaltener Elfmeter brachte schließlich die Vorentscheidung. Denn: Leese nutzte den ersten „Matchball“ – und schoss den SSV zum zweiten Mal nach 2009 ins Finale. „Super. Jetzt ist die Freude natürlich groß“, freute sich Mohwinkel nach dem Krimi.

 

„Allerdings“, so der Co-Trainer weiter, „hätten wir uns nicht beschweren dürfen, wenn Sparta heute gewonnen hätte.“ Schließlich hätten sich beide Mannschaften 90 Minuten lang einen offenen Pokalfight geboten. Die Kästorfer hatten spielerisch zwar ein leichtes Übergewicht, allerdings ohne große Chancen herauszuspielen. Der Gastgeber, im Ligabetrieb Vierter der Bezirksliga 4, setzte auf Konter – und blieb so permanent gefährlich.

 

Beispielsweise in der 36. Minute, als Sparta SSV-Keeper Morawietz schon bezwungen hatte, Elbe jedoch auf der Linie klären konnte. Kurz vor dem Seitenwechsel dann der beste Kästorfer Angriff: Mario Schulz tankte sich auf der rechten Seite bis zur Grundlinie durch. Seine Flanke in den Rücken der Göttinger Abwehr drosch Jonas Garzke zur Gästeführung ins Netz. „Ein wenig glücklich, aber nicht unverdient“, sagte Mohwinkel.

 

Im zweiten Durchgang drehte Sparta auf. Hilat Undav belohnte die dominante Gastgeber-Elf mit seinem Treffer zum 1:1 (62.). „20 Minuten lang haben beide auf das Siegtor gedrängt, die letzten zehn Minuten dann aber einen Gang heruntergeschaltet“, erklärte Mohwinkel, dessen Schachzug in der Schlussminute dann zum großen Glück der Kästorfer aufgehen sollte.

 

(Quelle: Gifhorner Rundschau, 09.06.2013, von Matthias Schultz)

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Stefan Redler (Freitag, 14 Juni 2013 21:16)

    Ist einfach zu schön, so etwas zu lesen.
    Gruß Stefan Redler